Tannenbaumwerfen – ein Sport?

Der Tannenbaum wird nicht nur geschmückt. Er wird auch zu sportlichen Anlässen geworfen.

Der Weihnachtsbaum ist eine deutsche Tradition. Die Bäume werden mit Lametta und Weihnachtskugeln geschmückt, unter dem auch Geschenke platziert werden. Man bemüht sich jährlich um das Schmücken und ärgert sich um jede Kugel, die dabei kaputt geht, wenn sie herunterfällt. Wenn Weihnachten vorbei ist, denkt man daran, wohin man den Baum entsorgen könnte. Eine bessere Idee wäre „Tannenbaumwerfen“.

Wie man diesen „Sport“ ausübt, sagt dabei schon fast der Name. Man sollte eine richtige Technik beim Werfen finden. Man wirft den Baum und hofft, dass er möglichst weit kommt. Wie weit er kommt, zeigen Schilder mit „Meteranzahlen“ an. Zusätzliche Hilfen wären Linien. Wenn man zwischen, oder gar auf den Linien zielt, kann man mithilfe den „Meteranzahlen“ sehen, wie weit der Sportler geworfen hat. Dies erinnert sehr an Weitwurf, nur statt Bälle benutzt man Bäume. Geschmückt wirft man den Baum übrigens nicht, sondern ungeschmückt.

Für manche norddeutsche Ortschaften ist das „Tannenbaumwerfen“ schon eine feste Tradition. Wie z.B. in Hamburg.

Dort findet das Tannenbaumwerfen seit 1996 statt. In Hamburg ist dies aber kein Wettbewerb, sondern eher eine vorweihnachtliche Aktion des „Nikolaus“. Der „Nikolaus“ wirft Tannenbäume auf Schiffe – im Hamburger Hafen. Für alle Seeleute, die während Weihnachten auf große Schifffahrt mit Tanker, Bulker, Containerfrachter oder Arbeitsschiff unterwegs sind, gibt es nicht viel Gelegenheiten, Weihnachten zu feiern. Das ist wohl ziemlich traurig, auf einem Schiff zu sein, wo man nichts von Weihnachten spürt. Man hört keine fröhliche Weihnachtsmusik, sondern das dauerhafte Zerschellen der Wellen auf dem Boot. Tannenbaum sollte ihnen also Weihnachtsstimmung auf den Seeweg mitgeben. Er kann zwar nicht sprechen, man kann also nicht zu ihm sagen, „Hey Tannenbaum, spiel mal die neusten Weihnachtshits!“, nein, der Baum bleibt taubstumm. Aber Ziel ist es nicht, dass er Weihnachtshits spielt, Ziel ist es, dass der Baum an Weihnachten erinnert. So soll die Besinnlichkeit auch auf Schiffen aktiv sein. Aber dass Tannebaumwerfen in Hamburg hat nichts mit dem eigentlichen Tannenbaumwerfen zu tun! Wie man das eigentliche Tannebaumwerfen ausübt, ist oben erklärt.

Es gibt Leute, die darauf hoffen, dass der „Sport“ olympisch wird. Doch erst mal muss die Welt wissen, was überhaupt der Sport ist. Der Weihnachtsbaum kommt aus Deutschland und verbreitete sich im 19 Jahrhundert auf der ganzen Welt. Jeder, der oft auf Reisen ist, im In- oder Ausland, sieht oft auf öffentlichen Plätzen, wie schön so ein Weihnachtsbaum geschmückt ist. Groß und Hell. Nicht nur die ganze Welt muss wissen, was das ist. Bevor wir als „Weihnachtsbaumwerfen- Missonare“ nach China oder Brasilien reisen, muss doch erst mal Deutschland wissen, was „Weihnachtsbaumwerfen“ ist. Wiederum muss man bei großer Population des Sports Wälder roden. Und ein Baum wächst nicht so schnell nach. D.h., der Sport könnte ein Feind der Ökologie sein.

Wer weiß, niemand hat bezweifelt, dass „Weihnachtsbaumwerfen“ neuer Nationalsport wird…

Quellen

Der Autor publiziert unter dem Pseudonym „Ben Frühling“.

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